
Biografie
Mein Weg zum Tischtennisspieler
Schon als Kind suchte ich die Herausforderung im Sport. Zwischen 2003 und 2009 spielte ich Fussball beim FC Diegten-Eptingen und beim FC Liestal, parallel dazu trainierte ich von 2006 bis 2011 Tennis in der TIF Tennis-Academy. Doch erst 2011, als ich beim TTC Rio-Star Muttenz zum Tischtennis kam, fand ich meinen Sport. Von Anfang an hatte ich das Glück, auf ausgezeichnete Trainer zu treffen. Die chinesischen Profispieler Hu Jiashun, der einst die Nummer 2 der Welt im U21-Ranking war, und Yang Chengbowen, selber jahrelang in der NLA aktiv, prägten meine Anfänge ebenso wie der Schweizer Profitrainer Karl Rebmann.
Bereits ein Jahr später wurde ich in den Kader des NWTTV aufgenommen, wo ich unter Karl Rebmann regelmässig trainieren konnte. 2014 folgte die Berufung in den Kader des Schweizerischen Tischtennis-Verbands. Von da an nahm ich regelmässig an Lehrgängen teil und trainierte unter verschiedenen Nationaltrainern.
2015 erreichte ich den engeren Kreis der U18-Nationalmannschaft. Ich durfte die Schweiz an internationalen Turnieren vertreten und wurde schliesslich für die Jugend-Europameisterschaft 2016 in Zagreb nominiert. Ein Jahr später gelang mir der Sprung ins Herrennationalteam. Mit dem Sieg im Qualifikationsturnier für die Europameisterschaft Elite empfahl ich mich für meinen ersten Einsatz an einer EM. Seit 2018 bin ich fester Bestandteil der Herren-Nationalmannschaft, ein Höhepunkt waren die Team-Weltmeisterschaften 2018 in Schweden. Auf dem internationalen Circuit kämpfe ich seither Jahr für Jahr darum, mein Ranking und mein spielerisches Niveau zu verbessern. 2020 erreichte ich erstmals die Top 300 der Welt.
Mannschaftssport im Verein: immer Rio-Star Muttenz
Von Beginn an spielte ich auch im Team für Rio-Star Muttenz. Mein Weg führte mich von der 3. Liga in der Saison 2012/13 über die 2. Liga und die 1. Liga bis in die Nationalliga. In der Saison 2016/17 spielte ich in der NLB, ehe ich 2017/18 den Sprung in die NLA schaffte. Ein besonderes Highlight war der Gewinn des Schweizermeistertitels mit meinem Team in der Saison 2018/19. Bis heute spiele ich für Rio-Star Muttenz in der höchsten Schweizer Liga.
Seit 2020 bin ich zudem in Frankreich für den CTT Olympique Rémois in der Nationale 1 aktiv. Die Doppelbelastung zwischen der Schweizer Liga und dem Ausland fordert mich sehr, gibt mir aber auch die Möglichkeit, mich auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln.
Ausbildung, Training und Weg zum Profi
Bereits seit meinem 13. Lebensjahr wurde ich in die Leistungssportförderung Baselland aufgenommen. Dank der Sportklassen in Pratteln und später am Gymnasium Liestal konnte ich mein Training schon während der Schulzeit auf über 20 Stunden pro Woche ausweiten. Nach dem Abschluss meiner Matura 2020 wagte ich den Schritt ins Profileben. Seither richte ich meinen Alltag konsequent darauf aus, mich sportlich zu verbessern und mein Potenzial voll auszuschöpfen.
Einen wichtigen Meilenstein auf diesem Weg bildete die Spitzensport-RS, die ich 2021 absolvierte. Als erster Schweizer Tischtennisspieler erhielt ich Aufnahme in die Spitzensportförderung der Armee und wurde damit auch zu einem Pionier für meinen Sport.
Auch meine Trainingsstationen entwickelten sich stetig weiter. Von 2021 bis 2023 verfolgte ich ein Modell, bei dem ich entweder in Muttenz trainierte oder regelmässig ins Trainingslager am KITT, dem Karlsruhe Institut of Table Tennis, pendelte. Im Sommer 2023 zog ich für zwei Jahre nach Montpellier, wo ich Teil einer internationalen Profi-Gruppe rund um die beiden französischen Topspieler Alexis und Felix Lebrun wurde. Schon zuvor hatte ich wertvolle Auslandserfahrungen gesammelt: In den Sommern 2016, 2017, 2018 und 2019 trainierte ich jeweils ein bis zwei Monate in Shanghai an der renommierten Cao Yanhua Table Tennis School. Diese Aufenthalte in China prägten meinen Spielstil und gaben mir früh Einblicke in die Trainingskultur einer Weltmacht im Tischtennis.
Rückschläge und Comebacks
Der Weg als Leistungssportler ist nicht nur von Erfolgen geprägt. 2020 und 2022 musste ich mich jeweils einer Hüftoperation unterziehen. Diese Rückschläge waren eine grosse Herausforderung, doch sie haben mich mental noch stärker gemacht. Mit viel Geduld, Disziplin und Unterstützung meines Umfelds kämpfte ich mich zurück und fand erneut den Anschluss an die Spitze.
Grosse Momente der letzten Jahre
Neben den Einsätzen in der NLA und der französischen Liga durfte ich die Schweiz mehrfach an internationalen Wettkämpfen vertreten. So erhielt ich das Aufgebot für die Team-EM-Qualifikation 2021 und erneut 2025. 2024 gelang es mir, das interne Qualifikationsturnier für die Einzel-Europameisterschaften in Linz zu gewinnen, wodurch ich die Schweiz an diesem prestigeträchtigen Anlass vertreten durfte.
Ausblick
Im Sommer 2025 kehrte ich nach zwei intensiven Jahren in Montpellier in die Schweiz zurück. Ich werde meine Karriere als Semi-Pro weiterführen und dabei erneut für den TTC Rio-Star Muttenz trainieren und spielen.
Parallel dazu beginne ich ein Studium an der Universität Basel im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung. Damit öffnet sich für mich ein neues Kapitel, in dem ich Leistungssport und Studium miteinander verbinde.
Heute blicke ich mit grosser Dankbarkeit auf meinen bisherigen Weg zurück. Von den ersten Schlägen in Muttenz über Trainingslager in China bis hin zu internationalen Einsätzen für die Schweiz war es ein langer, intensiver und lehrreicher Weg.
Mein Ziel bleibt es, mich sportlich stetig weiterzuentwickeln, mein internationales Ranking zu verbessern und meinem Sport in der Schweiz mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Ich bin überzeugt, dass noch viele spannende Kapitel vor mir liegen.