Während der vergangenen beiden Jahre, seit Abschluss meiner Sport-Matura, habe ich mich zu hundert Prozent auf das profesionelle Tischtennis-Geschehen konzentriert. Es sind zwei harte Jahre gewesen mit dem Ausbruch des Covid-19-Virus, meiner ersten Hüftoperation 2020 und mit meiner zweiten Hüftoperation jetzt im Juli. Ich befinde mich momentan in der Reha. In meiner Kolumne «Nur Sport, oder was?», publiziert am 11. Dezember 2021, schrieb ich davon, dass es sinnvoll ist, neben dem Sport noch einer Nebenbeschäftigung nachzugehen, um dem Kopf ein bisschen Abwechslung und andere Reize zu gönnen.
Ich habe mich deshalb entschieden, ein berufsbegleitendes Studium in Betriebswirt- schaft an der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) zu absolvieren. Daneben habe ich genügend Zeit für meinen Sport. Und wo liegen jetzt meine Prioritäten?
Für dieses Studium habe ich mich entschieden, weil ich von vielen Aspekten profitieren kann. 80 Prozent des Studiums finden online statt. Dies gibt mir enorm viel Flexibilität, das Studium mit Trainings und Wettkämpfen zu koordinieren. 20 Prozent des Unterrichts finden im Präsenzmodus statt. Die Lernplattform bietet viele Möglichkeiten zum sozialen Austausch. Die Lektion findet jeweils am Montagabend statt (einmal die Woche an 3 Stunden), weshalb das Wochenende für Trainings und Wettkämpfe frei bleibt.
Für meinen Studiengang gibt es ein hybrides Angebot, also die Möglichkeit, den Termin als Online-meeting wahrzunehmen oder vor Ort nach Zürich zu gehen. Des Weiteren profitiere ich von der Möglichkeit des «Model F», ich kann meine Module so auf mehrere Semester verteilen, mein Studium unterbrechen oder verlängern, je nach Trainings- und Wettkampfintensität. Auch können Prüfungen verschoben werden, wenn beispielsweise ein wichtiger Event ansteht.
Da ich als Spitzensportler stark eingebunden bin und dennoch gleichzeitig studieren will, habe ich besondere Bedürfnisse. Ich muss Wettkämpfe, Trainings, Freunde und Familie unter einen Hut bringen. Mittels «Blended Learning» richtet sich die FFHS genau an diese Bedürfnisse und gibt mir so die Möglichkeit, beides zu machen. Ich kann immer noch 100 Prozent in meine Leidenschaft Tischtennis investieren und meinen Zielen hinterherjagen.
Durch das Studium kann ich den Schritt ins «normale» Berufsleben nach meiner Sportkarriere möglichst erfolgreich gestalten. Ich werde mein Pensum jedoch so anpassen, dass die Belastung durch das Studium gering sein wird. Ich werde so viel für die Fachhochschule arbeiten, wie das der Sport erlaubt. Er geniesst Priorität.
Die Kolumne ist am 05.08 22 in der Volksstimme - Die Zeitung für das Oberbaselbiet erschienen.
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