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Zu Tisch mit Tschanz "Meine liebe Hüfte, was machst du nur?"


Meine Kolumne vom 1. September («Schon wieder ein Eingriff an der Hüfte») schrieb ich sieben Wochen nach meiner Operation. Ich arbeitete täglich im Bereich Koordination und Stabilität und an der Stärkung der Hüfte. Ich war auf dem Weg, den Tischtennis­ Schläger bald wieder anzufassen und mit leichtem Training zu beginnen. Mein Plan war, im November mit Wettkampftraining zu beginnen und erste Turniere zu spielen, um die nötige Spielpraxis nachzuholen.

Leider verlief die Reha nicht nach Wunsch. Seit meiner Operation sind mehr als fünf Monate vergangen und ich konnte weder ins Wettkampfgeschehen eingreifen noch schmerzfrei in einem mir gewohnten Pensum trainieren. Ende November habe ich im Trainingslager in Deutschland versucht, die Trainingszeit respektive die Intensität zu erhöhen, was zu starken Schmerzen geführt hat. Trotz Spritze gegen die Schmerzen haben sich nicht die erhofften Fortschritte ergeben. Daraufhin musste ich die Trainings­zeit und Intensität senken und meine Wett­kämpfe im Dezember absagen.

Ich bin ratlos, da ich spüre, dass etwas in der Hüfte pikst. Gemäss MRI scheint jedoch anatomisch alles korrekt zu sein. Die Ärzte meinen, dass zu viel Belastung auf der Gelenklippe, welche refixiert wurde, liegt. Irgendwie scheint es nach der Spritze keine nahe greifbare Lösung mehr zu geben. Gebe ich auf? – Natürlich nicht. Nach langem Hadern, demotivierenden Situationen und vielen Besprechungen mit meinem Team werden wir einfach das Beste aus der Situation machen. Auf der einen Seite werde ich mit Ärzten und Therapeuten weiter Lösungen suchen, um die akute Si­tuation der Hüfte zu verbessern. Ein Ansatz wäre, die Bewegungsschemen meiner Hüfte zu analysieren. Zudem muss ich täglich meine Situation beurteilen und alles, was mir guttut, in meinen Alltag integrieren.

Des Weiteren werde ich versuchen, mein Tischtennisspiel leicht umzustellen und an­ders zu trainieren. Ich werde für den Moment nicht mehr so lauforientiert und intensiv trainieren können. Ich werde jedoch anderen wichtigen Aspekten des Spiels mehr Beach­tung schenken können. Im athletischen Bereich werde ich mich wieder mehr auf die Basics konzentrieren und mich auf die An­steuerung und die Mobilisierung der Hüfte sowie die Stabilität konzentrieren. Das Ziel ist jedoch klar: Irgendwann wieder schmerzfrei und auf höchstem Niveau trainieren zu können. Bis dahin muss ich jedoch meinen Körper und die Situation akzeptieren, mich anpassen und das Beste aus meiner Situation machen. Ich schaffe das!


Die Kolumne ist am 22.12 22 in der Volksstimme - Die Zeitung für das Oberbaselbiet erschienen.

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