Wer kennt es nicht? Zu Beginn eines Projekts ist eine Person motiviert und gibt Vollgas. Aber nach einer gewissen Zeit wird es immer schwieriger, die Motivation aufrechtzuerhal- ten. Genau dann muss der innere Schweinehund überwunden werden. Im Duden wird Motivation als Gesamtheit der Beweggründe und Einflüsse, die eine Handlung oder Entscheidung beeinflussen, beschrieben. Als Athlet ist die Motivation der Motor, um meine Ziele zu erreichen. Dabei ist es wichtig, gross zu träumen, denn so nimmt die Begeisterung für die Zielerreichung zu. Wie kann ich mich nun also ständig motivieren und was sind meine Tipps?
Ich habe erst im Alter von elf Jahren mit Tischtennis angefangen. Deshalb war ich an- fangs bei den Alterskategorien noch nicht an der nationalen Spitze. Trotzdem habe ich nie aufgegeben. Die Niederlagen haben mich angespornt, noch intensiver zu trainieren. 2017 habe ich mit dem Sieg am Qualifikationsturnier für die Europameisterschaften der Elite den Durchbruch an die Spitze der Elite geschafft. Auf meinem Weg dahin war es mir wichtig, dass ich meine Rückschläge nicht als Scheitern sah, sondern daraus lernen und Motivation daraus ziehen konnte.
Des Weiteren ist für mich wichtig, dass ich Rivalen habe, mit denen ich mich regelmässig messen kann. Das gibt mir immer eine extra Portion Motivation, um noch mehr und noch härter zu trainieren und dabei meine Rivalen zu übertreffen. Genauso wichtig ist es aber auch, sich selbst herauszufordern und zu versuchen, sich tagtäglich selbst zu übertreffen. Jeden Tag muss das Ziel lauten, sein vorheriges Ich des vergangenen Tages zu besiegen.
Ich trainiere seit zehn Jahren mit dem gleichen Ziel und denselben Ambitionen und musste dabei feststellen, dass sich Motivation verändern kann. Was sich aber nie verändern darf, ist die Selbstdisziplin. Egal, wie man sich fühlt, die Trainings müssen auf einem hohen Niveau absolviert werden. Eine Tagesroutine bringt dabei Stabilität. Um mich selber zu pushen, hilft mir dieser Leitsatz: «Gute Sportler trainieren gut, wenn sie sich gut fühlen. Doch die Besten trainieren auch gut, wenn sie sich schlecht fühlen.»
Ich bin ein grosser Befürworter von Selbstdisziplin und Willensstärke, die immer abgerufen werden muss. Motivation kommt und geht, doch beständig zu bleiben, ist der Schlüssel zum Erfolg. Ich denke, es ist ein konstanter Wahnsinn und eine Sucht nach dieser einen Sache, und findet eine Person diese, kann man sie nicht mehr loslassen, bis die Ziele erreicht sind.

Die Kolumne ist am 27.10 22 in der Volksstimme - Die Zeitung für das Oberbaselbiet erschienen.
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