Seit drei Monaten trage ich ein Armband namens «Whoop». «Whoop» ist ein ameri- kanisches Unternehmen für tragbare Technologie mit Hauptsitz in Boston. Unter anderem wird «Whoop» von Athleten wie Michael Phelps und Cristiano Ronaldo getragen. Das Armband wurde mir von einem Schweizer Eishockey-Profi empfohlen, der zurzeit in Amerika spielt. Dort wird «Whoop» in vielen Sportteams als Trainings-Tool genutzt. Doch was hat es mit diesem filigranen, schwarzen Armband auf sich?
Das Armband hat einen tragbaren Sensor, der meine körperlichen Daten misst. Ein Dis- play hat das unauffällige Schmuckstück nicht. Daten müssen über eine App auf dem Handy eingesehen werden. Dort werden die Bereiche Erholung, Belastung und Schlaf täglich ausgewertet. Das Band kann 24/7 getragen werden und wird mit einem aufsetz- baren Akku geladen. Ständig wird die Atemfrequenz, die Sauerstoffsättigung des Bluts, die Herzfrequenzvariabilität, die Ruheherzfrequenz und die Hauttemperatur aufgezeichnet und mit dem «Normalwert» verglichen. Daraus ergibt sich der aktuelle Körperzustand und ich kann mein Training diesbezüglich anpassen.
Jede Woche und jeden Monat werden meine persönlichen Leistungen analysiert, welche als PDF eingesehen werden können. Dazu ist es möglich, in einem Logbuch täglich für mich wichtige Merkmale einzutragen, die meine Leistung beeinflussen. Ich sehe damit, welche Entscheidungen helfen und auf welche Dinge und Aktivitäten ich eher verzichten sollte. Darüber hinaus gibt es einen Schlafcoach, der mir die nötige Anzahl an Stunden anzeigt, die ich schlafen sollte, um optimal ausgeruht zu sein. Nebenbei kann ich einer Community beitreten oder mit Freunden eine Gruppe erstellen, in der unsere Werte geteilt werden. Das spornt mich zusätzlich an, die drei Bereiche jeden Tag seriös in Angriff zu nehmen.
Ich finde es ein spannendes Trainings-Tool. Es zeigt mir unkompliziert auf, wie sich meine Belastungen auf den Körper auswirken und wie ich diese durch gezielte Erholung und Schlaf wieder ausgleichen kann. Durch das Armband achte ich mehr auf meine Erholung und vor allem auch auf die Qualität und Quantität meines Schlafs. Es wird mir bewusst, wie viel Schlaf eigentlich notwendig wäre, um sich optimal zu erholen. Denn die Zeit, die ich im Bett verbringe, entspricht nicht der geschlafenen Zeit, da die Schlafeffizienz nie bei 100 Prozent ist. Erholung ist ein grosser Part meines Lebens und sollte nicht vernachlässigt werden. Das «Whoop»-Armband hilft mir dabei.
Die Kolumne ist am 19.01 23 in der Volksstimme - Die Zeitung für das Oberbaselbiet erschienen.
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